Kunst im öffentlichen Raum

Frauen – Kunst – Geschichte


Verschleiertes Bild und poetischer Stolperstein

Werke Nürnberger Künstlerinnen im öffentlichen Raum

Meide Büdel, Sabine Richter, Tine Melzer, Ursula Jüngst – dies sind nur einige der namhaften Künstlerinnen in Nürnberg, deren Kunstwerke den Raum in der Öffentlichkeit einnehmen.

Ist Kunst unabhängig von Geschlecht, wenn es um Präsentationsmöglichkeiten geht? Die Frage führt zu einer kritischen Sichtung zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. Der Ausflug zu Gegenwart und Geschichte von Kunst und Kunstauftrag, zu künstlerischem Selbstverständnis und Sammelleidenschaft schärft den Blick für die historischen Bedingungen weiblicher oder männlicher Kreativität.  

Wo die künstlerischen Arbeiten zu finden sind und welche Auseinandersetzungen mit dem Ort, seinen Erfordernissen und seiner Geschichte die Künstlerinnen jeweils voranstellten, wird bei diesem Stadtspaziergang erkundet.  


Frauen des 20. Jahrhunderts

Ein Ausstellungsbesuch im Germanischen Nationalmuseum

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Kunst, Politik und Gesellschaftskritik – die Geschichte von Aufbruch und Kämpfen bedeutender Protagonistinnen spiegelt sich in der Kunstsammlung des 20. Jahrhunderts wider.

Die Sozialistin Clara Zetkin, die Künstlerin Hannah Höch, die Architektin Schütte-Lihotzky, die Bauhäuslerin Marianne Brandt, die „Muse“ Nelly Walden:

Ihre Werke, ihr Wirkung, ihre Abbilder zeigen ein bedeutsames Stück Zeitgeschichte.


Kunststück!

Kunst und Künstlerinnen im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg

Künstlerinnen des späten Mittelalters und der Renaissancezeit sind im GNM nicht vertreten, doch als Motiv von Künstlern findet man sie zuhauf, ein genauerer Blick darauf lohnt sich!

Was waren die Identifikationsmöglichkeiten mittelalterlicher Frauen? Wir treffen auf keusche Heilige und kochende Männer und befragen die religiöse Kunst des Mittelalters nach ihrem sozialen und frauengeschichtlichen Kontext.

Eine Entdeckungsreise zu den Kunstschätzen Nürnbergs!


Hannah Höch, die Grande Dame des Dada

im Germanischen Nationalmuseum

„Aus den schwerelosen Jugendjahren kommend, bedeutete diese Katastrophe [des Ersten Weltkrieges] den Einsturz meines Weltbildes. Ich übersah die Folgen für die Menschheit und litt sehr unter dem munteren Aufbruch meiner Umwelt in den Krieg.“


Hannah Höch lernte im Ersten Weltkrieg den Künstler und Literaten Raoul Hausmann kennen, mit dem sie sieben Jahre lang eine dramatische Beziehung verband. Sie entwickelte sich zu einer vielseitigen Künstlerin, die mit der Fotocollage auf groteske und spielerische Weise auch politisch Position bezog: gegen Nationalismus, Militarismus und Krieg.

Aufbegehren, Erfindungsgeist und politisches Bewusstsein waren fester Bestandteil ihrer „Höch’schen Weltsicht“. Nach der Trennung von  Hausmann führte sie höchst inspirierende Beziehungen, darunter zum Künstler Kurt Schwitters, zur Musikerin Nelly van Does und eine langjährige Liebsbeziehung zu der avantgardistischen Schriftstellerin Til Brugman.

In der NS-Zeit galten ihre Bilder als „entartete Kunst“. Sie bekam Ausstellungsverbot. Erst in den 1960er Jahren erhielt Höch eine ihrem Werk entsprechende Anerkennung.


 „Des Menschen Leben ist gleich einer Blum“

Begegnungen mit den Künstlerinnen Maria Sibylla Merian (1647-1717) und Tania Engelke (*1966)

Stadtspaziergang und Atelierbesuch zwischen Kunst und Geschichte

Blumenmalerin, Naturforscherin, Weltreisende: Maria Sibylla Merian gehörte zu den faszinierendsten Frauen der Frühen Neuzeit. In Nürnberg begründete sie eine „Jungfern-Company“, in der sie junge Frauen in Blumenmaltechniken unterwies, hier veröffentlichte sie das „Neue Blumenbuch“ mit eigenhändig kolorierten Kupferstichen.

Die Künstlerin und Grafikerin Tania Engelke knüpft mit ihren floralen Bildern – völlig unverblümt – an die Blumendarstellungen Merians an und erschließt die Natur der Blüten auf ganz eigene Weise. Ihre „Blumenstücke“ malt sie auf weißen Hintergrund. Aus ihrem natürlichen Umfeld herausgeholt soll nichts den Betrachter vom Blütenmotiv ablenken.