Erlangen – zwischen Barock und Moderne

Frauenstadtadtrundgänge durch Erlangen


Bürgerliche und Proletarische Frauenbewegung

Erlangerinnen zwischen Kaiserreich und Republik

Im Juni 1919 war es so weit:

Endlich ziehen Stadträtinnen ins Rathaus ein, in den Palais Stutterheim am Marktplatz. Die stadtbekannte, liberal gesinnte Lehrerin Elise Spaeth und die junge Sozialdemokratin Margarethe Dressel: Was verband diese politischen Kontrahentinnen – außer ihrem Geschlecht?

Dass Frauen nun, nach dem Großen Krieg wählen durften und gewählt werden konnten, fiel nicht vom Himmel. Auch in Erlangen hatte die bürgerliche und proletarische Frauenbewegung für politische Mitsprache, dem Zugang zur Universität und eine Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten gekämpft.

 

Treffpunkte, die Themen und Streitpunkte der Frauenbewegungen sind Inhalt dieser Führung.


„Durchlauchtigste Markgräfin und nichtsnützige Weibsbilder“

Eine frauengeschichtliche Führung durch das barocke Erlangen

Der Reiz von Nürnbergs kleinerer Nachbarstadt erschließt sich der Betrachterin nicht auf den ersten Blick.

Doch hebt man bei einem Spaziergang die Augen, so treffen sie auf interessante Fassaden und Inschriften, die in die (Frauen)Geschichte entführen …

Eigens für die hugenottischen Flüchtlinge gebaut, galt diese barocke Planstadt ihrerzeit als eine der schönsten Städte Deutschlands. Gaben die französischen Neubürger:innen  der Stadt ein französisches Flair, wurden die Hugenottinnen darüber hinaus gesucht als gebildete Lehrerinnen, als Gouvernanten für die gebildeten Schichten

Als sich die Stadt im Zeitalter der Aufklärung vergrößerte, lebten hier Frauen aus Frankreich und Franken, aus Berlin und der Pfalz, es waren Adlige, Soldatenweiber, Gastwirtinnen und Bürgerinnen, die freilich keine Inschriften, doch interessante Geschichten hinterlassen haben.

Man muss ihnen nur zuhören!  

 


Erlangerinnen in Bewegung

Eine Audio-Tour zur Frauengeschichte in Erlangen

Das gesellschaftliche und politische Engagement von Frauen war unverzichtbar in der Geschichte Erlangens: Das muss gewürdigt werden!

Eine digitale Audiotour, erstellt im Auftrag des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt / Gleichstellungsstelle Erlangen, vermittelt grundlegende sowie unbekannte Frauengeschichte(n) von der Hugenottenstadt bis ins ausgehende 20. Jahrhundert. Durch eine oft männlich geprägte Sicht blieben viele dieser Aspekte lange unbekannt.

Die Audiotour ist ein Angebot des Erlanger Tourismus und Marketing e. V. und kostenlos abrufbar unter www.erlangen.info/audioguide/.

 


Klein, und doch weltgeschichtlich von Bedeutung

Die Geschichte der Erlangerinnen im 20. Jahrhundert

Erlangen ist bekannt als Siemens- und Medizinstadt – aber was das speziell mit Frauen zu tun hat? Nun, was unternimmt zum Beispiel die Weltfirma Siemens, um Frauen innerbetrieblich zu fördern?

Und was veranstalten Betriebsrätinnen gegen den Abbau von Frauenarbeitsplätzen? Was taten Feministinnen, als ihr Frauenzentrum dem Kapital, sprich der Hochstraße für Siemens weichen musste? Profitier(t)en  Frauen von der medizinischen Forschung in der Erlanger Frauenklinik oder hat die Freude über das erste deutsche Retortenbaby, das in Erlangen zur Welt kam, nur am Rande mit Fortschritt für Frauen zu tun?
Es soll Leute geben, die Erlangen eine gewisse Langeweile bescheinigen – bei den Ereignissen der letzten Jahrzehnte kann man über diese Verleumdung nur milde lächeln.

Spazieren Sie durch eine kleine, moderne Großstadt mit einem kritischen frauenpolitischen Blick.