Vortrag von Nadja Bennewitz M.A., Nürnberg

Das Recht auf Arbeit in Würde und Forderungen nach  sozialem Schutz vor Armut und Willkür waren zentrale Punkte im Kampf der Gewerkschafterinnen bei den Tarifauseinandersetzungen in den Jahrzehnten nach 1945. 

Der Bedarf an Frauenarbeit war abhängig vom ökonomischen Nutzen und den Gewinninteressen der Unternehmer. Durch die ideologische Beeinflussung der Massenmedien, die biegsame Frauenleitbilder schufen, wurde das gesellschaftliche Bewusstsein gesteuert.

Stieg in den 1960er Jahren der Bedarf an weiblichen Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt, wurde Ende der 70er Jahre die Arbeit von Frauen durch die veränderte Konjunkturlage wieder anders beurteilt und man diffamierte außerhäuslich berufstätige Frauen als „Doppelverdiener“. Dabei waren die eigentlichen Doppel- und Mehrfachverdiener die Unternehmer selbst, die ihre Gewinnraten steigerten.

Mit der Kampagne um die 35-Stunden-Woche wurde der Anspruch auf mehr freie Zeit für ein selbstbestimmtes Leben erhoben und das Begehren nach wirklicher Gleichberechtigung und nach einer  Zukunft der Familien in einer gerechten Welt waren ferne, doch unabdingbare Ziele der Frauengewerkschaftsarbeit.

Durch die Kritik an Doppel- und Dreifachbelastung sowie weitere Themen, die die Frauen in die Arbeitskämpfe hineintrugen, veränderten sie sich selbst und erlebten den Wert von Solidarität.

Fantasievoll, kämpferisch und lautstark – ein Blick auf die gemeinsamen Erfolge und Niederlagen von Gewerkschaftsfrauen stärkt für den Widerstand und die Kämpfe, die noch zu führen sind.

 

Termin: 09.03.2018

Veranstalterin: IG Metall, Erlangen

Veranstaltungsort: IG Metall Erlangen, Friedrichstr. 7, Erlangen

Eintritt frei!